Beginn des Obergermanisch-Raetischen Limes
L 87, 56598 Rheinbrohl
Das Römische Reich war eines der größten Reiche, die es je gab. Der Obergermanisch-Raetische Limes ist ein Teil der römischen Grenzbefestigung mit Kastellen, Wachtürmen, Mauern und Palisaden, mit dem die einstige Weltmacht Rom ihr Reich gegen das freie Germanien hin abgrenzte.
Auf einer Gesamtlänge von über 500 km erstreckte sich der Limes vom Rhein (Rheinbrohl) bis zur Donau. Mit dieser Ausdehnung bildet er das längste Bodendenkmal Europas.
2005 wurde der Obergermanisch-Raetische Limes als Erweiterung der ab diesem Zeitpunkt "Grenzen des Römischen Reiches" genannten Stätte in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Zusammen mit dem Hadrianswall und dem Antoninuswall in Großbritannien und Nordirland bildet der Obergermanisch-Raetische Limes somit eine transnationale Welterbestätte.
Noch heute kann man in der Verbandsgemeinde Bad Hönningen den historischen Verlauf des Limes in der Landschaft erkennen. Ehemalige Standorte der Wachtürme, ebenfalls noch gut erkenntlich, sind mit Schildern gekennzeichnet. Besondere Bedeutung kommt gerade Rheinbrohl zu, denn hier befindet sich das vom römischen Historiker Tacitus sogenannte „Caput Limitis“, der Beginn des Obergermanisch-Raetischen Limes auf der rechten Rheinseite.
Nicht umsonst bezeichnet sich Rheinbrohl als das „Weindorf am Römerwall“. Besonders anschaulich ist am Beginn des Limes der nahe dem ursprünglichen Standort aus römischen Bruchsteinen rekonstruierte Wachturm 1/1.