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Ruine Waldeck
Wispertal, 65391 Lorch
Die Überreste der Burg Waldeck nehmen uns mit zurück in eine Zeit, da das Kurfürstentum Mainz mit seiner Erschließung der Region im 11. und 12. Jahrhundert begonnen hatte. In jener Epoche, der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, waren die Mainzer Erzbischöfe eifrig dabei, den Rheingau durch das „Rheingauer Gebück“ zu sichern: Diese Grenzbefestigung bestand aus zugeschnittenem Dickicht von Sträuchern und beschnittenen Bäumen, die fest miteinander verflochten wurden. Bis zu 100 Meter breit wucherte das Bollwerk aus natürlichen Materialien. Aufgrund seiner zunehmenden Undurchlässigkeit konnten Truppen und Transporte es allein durch bewusst angelegte – und bewachte – Schneisen überwinden. Es ist denkbar, dass die Burg Waldeck zur Sicherung eines nördlich von ihr verlaufenden Abschnitts des „Rheingauer Gebücks“ diente. Die Ruine ist in Privatbsitz und nur von außen auf eigene Gefahr zu besichtigen.